Warum mit Delfinen schwimmen und Sangria am Strand schlürfen, wenn man auf Mallorca nebst dem Ballermann auch zum Eisenmann werden kann. Dementsprechend hat Sportfreund Willy beim Zafiro Ironman 70.3 Alcudía erneut eine tolle Leistung – und ebenso seine glatt rasierte Brust – gezeigt und sich erneut zum Ironman küren lassen.
Sommer, Sonne und Strand – zwei Wochen Malle hören sich entweder nach einem anstrengenden Partyurlaub, einem entspannten (räusper) Familienurlaub oder eventuell doch auch nach einem sportlichen Erlebnis an. In Willy’s Fall trifft vermutlich eine Mischung aus allem drei Themen zu. Nach einem weniger erfreulichen Ferienstart mit einem Velounfall verlief die restliche Wettkampfvorbereitung auf der Insel jedoch bestens und mit der Stimmung ging es rasch bergauf. Apropos bergauf – als absolute ‚Must-dos’ der Insel empfiehlt Willy einem jeden Gümmeler die Strecken ‚Sa Calobra‘ und ‚Cap Formentor‘, wo man zugleich auch ein paar Höhenmeter sammeln kann. Nach der ersten Trainingswoche rückte in der zweiten Urlaubshälfte die Zeit mit der Familie in den Vordergrund – das perfekte Tapering-Programm. Ein Highlight dieser Woche war definitiv das Delfin-Watching bei Sonnenaufgang, das bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Gleichermassen wie die Kulinarik – insbesondere der Kaffeegenuss und das Frühstück –, die mehr schlecht als recht einen einmaligen Eindruck hinterlassen haben.
Eindrücklich war auch wie immer die Stimmung beim Rennen – mit ein Grund, sich immer wieder dieser Herausforderung zu stellen. So stand fand sich Willy nun am Morgen des 11.5.2024 am Strand von Alcudía, mit Neopren-Anzug, oranger Badekappe und Schwimmbrille auf dem Kopf als einer von 2‘854 klassierten Triathleten wieder. Aus den Boxen dröhnte YMCA und der Speaker sowie der DJ sorgten für aufgeheizte Stimmung und einen raketenartigen Start ins Wasser. Dort lief es für Willy ganz ordentlich und er kam dem rettenden Ufer ohne gröbere Probleme näher – hier war er zugleich um eine ausreichende Salzaufnahme bemüht, um bei den warmen Temperaturen gut vorzusorgen. Nach der wohl längsten Wechselzone (mehrere hundert Meter) ‚ever‘, schaffte es Willy auf sein TT-Bike. Mit seiner Rakete kämpfte sich zum Col de Femina, wo es die ersten Höhenmeter zu erklimmen gab. Und ja es gab zahlreiche Teilnehmende, die das mit einem normalen Rennvelo absolvierten und so eher die Erinnerung an eine Klassenfahrt oder an einen Volkslauf, getarnt im Triathlon-Kleid, erweckte. Auf der rasanten Abfahrt bewahrheitete sich das Klischee, dass Triathleten mit Sicherheit die meiste Zeit beim Runterfahren verlieren…doch safety first! Wortwörtlich.
Weiter führte die Strecke durch Campanet-Muro-Sa Pobla und zurück nach Alcudia. Ein Teilabschnitt auf dem leider gedraftet wurde was das Zeug hielt und Sicherheitslinien für viele anscheinend nicht präsent waren. Gegen Ende hin hängte sich auch Willy einem ‚Zügli‘, gezogen von einem deutschen ‚Prachtsweib’ und mit ein paar schwächelnden Rennvelo-Männern im Schlepptau, an. „Shame on me und Asche über mein Haupt – aber so konnte ich immerhin noch etwas Profit aus dem Ensemble schlagen und etwas an Kraft einsparen“, entschuldigt Willy sein Ende der zweiten Disziplin. Mit Asche über seinem Haupt, aber dennoch mit stolzer – und vor allem nackter Brust – stand der letzte Akt an, der Halbmarathon. Die nackten Tatsachen waren vor allem einem Reissverschluss zu verdanken, der bereits in der T1 das Handtuch warf.
So trottete Willy nach der T2 los und hoffte, ohne Krämpfe und weitere Pannen dem Ziel näher zu kommen. Dank ausreichend Salzaufnahme zu Rennbeginn – danke Meer! – und ausreichend Verpflegungsposten, konnte Sportfreund Willy sein letztes Ironman-Rennen durchziehen. Ja, richtig gelesen. „Denn wo Ironman drauf steht, ist auch ‚all-inclusive‘, eine perfekte Organisation sowie vor allem viel Marketing drin! Und so stolperte auch ich bei meiner Derniere als ‚one in a million‘ nach gut sechs Stunden einmal mehr über den roten Teppich ins Ziel. Aus die Maus! Danke, ich habe damit fertig!“, schliesst Willy seine Ironman-Karriere ab.
Wir sind stolz auf dich Willy, gratulieren dir zu einer tollen Leistung und wünschen eine gute Erholung! Wenn einer stolz seine Brust zeigen kann, dann DU!
Text: Theresa Mörtl Fotos: Sportograf und privat
Herzlichen Dank, Theresa 🫶🏻